Soerum und Kalkenberg siegen für Norwegen in Canmore-Sprints

Die Norwegerin Emilie Aagheim Kalkenberg sicherte sich in Canmore einen Doppelsieg mit ihrem Triumph im Damensprint über 7,5 km mit nur einer Strafrunde, nur drei Tage nach dem Gewinn des Supersprints am Sonntag. Kalkenberg ging nach einem sauberen Liegendschießen in Führung und siegte in 21:24,4. Ihr Teamkollege Vebjoern Soerum gewann mit einer Strafrunde den Sprint der Herren über 10 km in 25:35,5. Es war ein weiterer Doppelsieg-Tag für Norwegen nach den gestrigen Triumphen von Aleksandr Fjeld und Marthe Krakstad Johansen im Massenstart 60.

Soerum: „Ruhig bleiben“

Soerum war etwas nervös, als sein Teamkamerad ihn 1300 Meter vor dem Ziel überholte. „Ich war besorgt, dass Johan sich den Sieg schnappt, aber am Ende hat alles funktioniert.“ Über seine eine Strafrunde nach den fünf Patzern und einem enttäuschenden elften Platz im Massenstart 60 gestern, sagte Soerum: „Das war wirklich schlecht. Heute habe ich versucht, ruhig zu bleiben und die Scheiben zu treffen. Aber wie im Sprint letzte Woche habe ich auch heute den letzten Schuss daneben gesetzt.“

Zufrieden mit erfolgreicher Saison

Doch der 24-jährige war zufrieden mit seiner Saison, in welcher er vier Siege und elf Einzeltreppchenplätze eingefahren hat. „Ich hatte im Herbst eine Operation. Seitdem geht es aufwärts. Vor allem über die zwei Goldmedaillen und die Silbermedaille bei den Europameisterschaften habe ich mich gefreut… Jetzt hoffe ich, dass ich die Chance bekomme, beim Weltcup am Holmenkollen zu starten.“

Botet gewinnt IBU-Cup-Sprintwertung

Die Französin Paula Botet wurde Zweite mit einem Fehler und einem Rückstand von 21 Sekunden. Sie sicherte sich so die Kristallkugel für den Gewinn der IBU-Cup-Sprintgesamtwertung. Botet gab zu, dass sie nervös war, nachdem sie aufgrund von Müdigkeit aus dem gestrigen Massenstart 60 aussteigen musste. „Ich war sehr nervös. Ich hatte Angst um meine Form, denn gestern konnte ich das Rennen nicht beenden. Ich war zu müde.“

In Hinblick auf den Sprinttitel sagte sie: „Das war mein Ziel, als ich gestern das Rennen nicht beenden konnte. Ich wollte mich auf die kleine Kristallkugel konzentrieren. Ich bin sehr stolz auf mich.“

Kalkenbergs Mannschaftskolleginnen Marthe Krakstad Johansen und Maren Kirkeeide belegten mit je einem Fehler die Plätze drei und vier, 29,1 bzw. 53,4 Sekunden hinter der Siegerin. Platz fünf ging an Lisa Marie Spark aus Deutschland. Sie landete mit einem Fehlschuss 59,8 Sekunden hinter Kalkenberg. Die Schwedin Johanna Skottheim kam mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 1:03,5 auf Rang sechs.

Header iconCanmore IBU Cup 8 Sprints

Herrensprint: Saison fast beendet

Bei den Herren belegte Soerums Mannschaftskamerad Johan-Olav Botn mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 4,1 Sekunden Platz zwei. Rang drei und vier gingen an die fehlerfrei schießenden Italiener Daniele Cappellari und Nicola Romain mit Abständen von 21,9 und 26,2 Sekunden. Die beiden Deutschen Simon Kaiser und Philipp Horn musste jeweils zweimal in die Strafrunde und belegten die Plätze fünf und sechs mit einem Rückstand von 51,3 bzw. 1:04.

Die IBU-Cup-Saison geht mit großen Schritten ihrem Ende entgegen. Die letzten Sprintrennen des Jahres fanden bei bewölktem Himmel, -2°C, harten, schnellen Strecken und einer steifen Brise am Schießstand statt. Die Windfahnen flatterten in verschiedene Richtungen, doch später am Tag ließ der Wind etwas nach. Die Bühne für das Vor- und Nachmittagsprogramm war bereitet.

Soerum legt vor

Soerum legte mit dem schnellsten Liegendschießen des Feldes im Herrenrennen vor. Er war 6,1 Sekunden schneller als der ebenfalls fehlerfrei gebliebene Cappellari und 21 Sekunden schneller als Botn, der einmal in die Strafrunde musste.

Cappellari hatte gestern im Massenstart 60 Platz fünf belegt. Heute war er der Erste, der 10/10 und ein rasches Stehendschießen zeigte. Soerum verfehlte die letzte Scheibe, flog aber durch die Strafrunde und ging nur 5 Sekunden hinter dem Italiener auf die Schlussrunde. Botn kam mit einem fehlerfreien Schießen in den Kampf um den Sieg zurück. Er schob sich auf Rang zwei, 1,8 Sekunden hinter dem Führenden.

„Tank war leer“

Soerum saugte sich an Cappellari heran und überholte ihn bei der Zwischenzeitnahme bei 8,7 km. Botn gab alles für den Sieg und setzte sich zur selben Zeit sogar mit an die Spitze, 5,1 Sekunden vor der Konkurrenz. Im Ziel fiel er allerdings auf Rang zwei zurück. „Ich bin schnell aus dem Schießstand herausgelaufen und die Führung übernommen, aber am letzten Anstieg war mein Tank leer. Als ich ins Ziel kam, dah ich, dass ich auf Rang zwei lag. Ich war sehr enttäuscht. Aber jetzt freue ich mich über den zweiten Platz.“

Damensprint: Podium nach Liegendschießen vergeben

Kalkenberg übernahm fast sofort die Kontrolle mit einem sauberen Liegendschießen. Johansen blieb ebenfalls fehlerfrei. Botet setzte sich mit der zweitschnellsten Zeit zwischen die beiden Norwegerinnen.

Stehend rückten die norwegischen Teamkameradinnen wieder vor auf die Plätze eins und zwei. Obwohl Kalkenberg in die Strafrunde musste, setzte sie sich 5,1 Sekunden vor Johansen. Kirkeeide war im Liegendschießen 47 Sekunden zurückgefallen, blieb nun aber fehlerfrei und erkämpfte sich Platz sechs. Botet jagte die kleine Kristallkugel und sprang wieder nach vorn auf Platz drei. Sie lag nach einer Strafrunde 20 Sekunden hinter der Führenden.

„Es fühlt sich super an“

Kalkenberg zog auf der Schlussrunde davon und lag 500 Meter vor dem Ziel 20 Sekunden vor ihrer Teamkollegin. Die Norwegerin freute sich über ihren zweiten Sieg. „Das ist toll. Es war eine schwierige Saison für mich, daher fühlt sich dieser Abschluss super an… Ich war etwas nervös (beim Stehendschießen), aber ein Fehler ist in Ordnung. Es war ein harter Tag auf der Strecke. Ich werde langsam müde nach all den Rennen, aber ich denke, das geht im Moment allen so.“

Botet zeigte eine starke, beständige letzte Runde, schob sich noch vor Johansen bei der Zwischenzeitnahme bei 7 km und verteidigte ihren Vorsprung bis ins Ziel. Johansen lag im Ziel auf Rang drei.

Fotos: IBU/Harald Deubert

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