Samuelsson will Boe kommende Saison herausfordern

Sebastian Samuelsson schreckt vor keiner Herausforderung zurück und schlug im Massenstart der BMW IBU Weltmeisterschaft 2023 in Oberhof sogar den scheinbar unbesiegbaren JT Boe. Es war der einzige Wettkampf, den Johannes in der Saison 2023 nicht gewinnen konnte.

Nach dem frühzeitigen Saisonende für Samuelsson aufgrund von C-19 hatte er nun genug Zeit, sich sowohl körperlich als auch geistig zu erholen und ist nun bereit, im Sommer alles zu geben, um Johannes nächsten Winter herauszufordern.

Wie geht es Ihnen?

Gut, danke! Die letzten zwei Weltcups zu verpassen – vor allem auf heimischem Boden – war nicht gerade lustig. Auf der anderen Seite hatte ich etwas mehr Zeit zu Hause und konnte mit so nach der Saison 2022/2023 gut erholen. Ich konnte neue Motivation für kommende Herausforderungen finden. Ich bin gesund und habe einige Trainingseinheiten hinter mir. Alles läuft gut.

Haben Sie Zeit gefunden, die Saison 2022/2023 zu verarbeiten?

Ja! Ich freue mich schon auf die nächste Saison!

Was haben Sie gelernt?

Ich hatte vor Oberhof 2023 nicht viele gute Rennen gezeigt, aber ich habe gelernt, weiterhin an mich zu glauben und alles zu geben. Wenn man alles in seinen Kräften stehende tut, wird man auch belohnt. Das klingt wie ein Klischee, aber es ist wahr.

Welcher war Ihr Lieblingsmoment?

Mein Gefühl in den 10 bis 15 Sekunden, als ich im Massenstart in Oberhof die entscheidende Lücke am Birxsteig reißen konnte, die mir Gold einbrachte.

Was hätten Sie anders gemacht?

Ich bin nicht sicher, ob ich irgendetwas anders machen würde. Obwohl ich oft in der Saison nicht mit meinen Rennen zufrieden war, habe ich vor und während der Saison immer alles gegeben. Es ist schwer, wenn man enttäuscht wird. Manchmal läuft einfach alles, manchmal nicht. Aber ich werde auch den kommenden Sommer sehr hart arbeiten!

Die Goldmedaille im Massenstart war die Krönung Ihres Talents und Ihrer ‚Niemals aufgeben‘-Einstellung. Sie meinten, es sei (bis heute) das beste Rennen Ihres Lebens gewesen. Warum?

Ich war nach den langen Weltmeisterschaften ziemlich müde und dachte vor dem Start, dass ich ein gutes letztes Rennen zeigen wollte. Ich wusste, es würde nicht leicht werden. Aber ich bereit zu kämpfen. Ich bin in Wettkämpfen mit vier Schießeinlagen nur zweimal fehlerfrei geblieben: In der Verfolgung bei den Weltmeisterschaften in Pokljuka, als ich Silber gewann. Und im Massenstart in Oberhof. Für ein perfektes Rennen muss man alles treffen. In Oberhof bin ich außerdem super gelaufen. Nicht nur auf der Schlussrunde, sondern auf allen Runden. Manchmal lag ich vorn, aber meistens bin ich ruhig geblieben und habe versucht, Energie für spätere Runden zu sparen. Nach den zwei ersten Runden hat sich das Rennen zu meinen Gunsten gewendet. Dann habe ich es bis zum Schluss genossen.

Was hat Sie durch die Schlussrunde getrieben?

Ich habe mich stark gefühlt! Und die Gelegenheit beim Schopf gepackt! Ich habe mir gesagt: „Wenn du Weltmeister werden willst, dann musst du es versuchen und mutig sein.“ Darum habe ich auf der Schlussrunde so früh alles auf eine Karte gesetzt.

Sie hatten einen starken Saisonauftakt in Kontiolahti. Danach waren Ihre Leistungen eher wechselhaft. Wie der Rest Ihres Teams waren Sie in Oberhof in Spitzenform. War das Teil eines größeren Plans?

Nein. Ich wollte um den Gesamtsieg mitkämpfen und in allen Weltcups gut abschneiden. Ich war zu Saisonbeginn nicht beständig genug, um mit JT Boe mitzuhalten, der unglaublich stark war. Als ich über Weihnachten krank wurde, musste ich meinen Traum von der Großen Kristallkugel begraben. Ich habe mich dann auf Oberhof 2023 konzentriert. Es ist immer schwer, in Rennen gut abzuschneiden! Aber als Biathlet weiß man, dass man es manchmal schafft. Ich werde den Norwegern nächstes Jahr täglich einen besseren Kampf liefern!

Header iconBI28 - Hero - Sebastian Samuelsson - Oberhof 2023

Sie und Martin (Ponsiluoma) konnten Johannes als einzige 2023 schlagen. Was war der Schlüssel zum Sieg?

JT war so stark, dass man immer ein perfektes Rennen zeigen musste (und dabei hoffen, dass ihm das nicht gelang), um ihn zu schlagen. Aber ich habe immer gesagt, dass es möglich ist. Und ich hatte Recht.

Ist es realistisch, sich mit ihm 10 bis 12 Wochen lang ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu liefern und beständig zu bleiben?

Ja! Wenn er es kann, können es auch andere!

Wenn ja, welche mentale Einstellung ist dazu nötig? Welcher unglaubliche physische Kraftanstrengung bedarf es?

Eins ist sicher, JT Boe ist ein großartiger Athlet. Und die Saison, die er gezeigt hat, war die beste, die wir je gesehen haben. Ihn regelmäßig zu schlagen, wird sehr schwer. Aber wenn man im Sommer gut arbeitet – physisch und am Schießstand – kann man näher an sein Niveau herankommen. Für mich ist es sehr bewegend zu sehen, was alles möglich ist. Ich will ihn in der kommenden Saison herausfordern!

Was werden Sie im Sommer (außer Training) machen?

Ich werde den Sommer in Schweden bei hoffentlich gutem Wetter genießen, viel Golf spielen und mich von der mental anstrengenden Wintersaison erholen.

Gibt es einen Athleten aus einer anderen Sportart, für den Sie ein Ticket kaufen würden, um ihn sich anzusehen?

Nicht wirklich. Ich hoffe, dass ich ein gutes Fußballspiel oder etwas Ähnliches in Stockholm sehen werde. Ich bin kein wirklicher Fußballfan, aber ich mag die Atmosphäre!

Foto: IBU Photopool

Teile die News!

Header iconAbonniere unseren Newsletter