Baserga und Claude gewinnen nach tadelloser Schießleistung Gold

Emilien Claude aus Frankreich untermauerte bei den IBU-Weltmeisterschaften der Jugend und Junioren im österreichischen Obertilliach einmal mehr sein großes Potenzial. Im Sprintrennen der Junioren über 10 km wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und gewann am Ende überlegen die Goldmedaille. Silber ging an den Tschechen Mikulas Karlik, der sich eine Strafrunde leistete und 26,1 Sekunden Rückstand auf den Sieger hatte. Mikhail Pervushin aus dem Team der russischen Biathleten landete nach makelloser Schießleistung 31,3 Sekunden hinter Claude auf dem Bronzerang. Bereits am Vormittag holte die Schweizerin Amy Baserga, Gesamtsiegerin im IBU-Junior-Cup der Saison 2019/20, im Sprintrennen der Juniorinnen über 7,5 km die erste Goldmedaille für das eidgenössische Team bei den Welttitelkämpfen in Tirol. Silber ging hier an die Italienerin Rebecca Passler mit einem Fehler und 22,2 Sekunden Rückstand. Bronze gewann die Norwegerin Juni Arnekleiv, die ebenfalls einmal in die Strafrunde musste und am Ende nur 0,7 Sekunden hinter der zweitplatzierten Passler landete.

Claude untermauert sein großes Talent

Bei äußerst milden Temperaturen ging Emilien Claude mit Startnummer 13 ins Rennen. Schon frühzeitig drückte er dem Wettkampf seinen Stempel auf und markierte nach der ersten Runde die zweitschnellste Zwischenzeit. In Runde zwei war er ganz vorne bei den Laufschnellsten im Feld dabei. Auch am Schießstand blieb Claude eine Klasse für sich: Mit 10/10 Treffern wiederholte er die starke Leistung bei seinem Debüt im BMW IBU-Weltcup von Oberhof, wo er im Sprintrennen von Woche eins ebenfalls fehlerfrei blieb. Hinter Claude lief Karlik nach der schnellsten Laufzeit in der Schlussrunde noch auf den Silberrang. Nach dem ersten Schießen lag der Tscheche nur 9,7 Sekunden hinter Claude auf Rang vier. Doch der Franzose zündete vor allem in Runde zwei sowie beim Stehendschießen den Turbo. So war er am Ende schnellster in der Loipe und traf alle Scheiben, sodass er hochverdient Junioren-Weltmeister wurde. Pervushin lag nach dem ersten Schießen noch auf Position zwölf. Nach dem Stehendanschlag katapultierte er sich zwischenzeitlich auf den zweiten Platz, war in der Schlussrunde dem groß auftrumpfenden Karlik dann jedoch läuferisch unterlegen und rutschte knapp hinter dem Tschechen auf den Bronzerang. Vierter wurde Simon Kaiser aus Deutschland, der nach einem fehlerfreien Schießen 33,1 Sekunden Rückstand auf Claude hatte. Eric Perrot (Frankreich) wurde mit einer Strafrunde und 37,8 Sekunden Rückstand Fünfter, der ebenfalls fehlerfrei schießende Silbermedaillengewinner des Einzelwettkampfes, Florian Lipowitz aus Deutschland, wurde Sechster.

Tolles Rennen von Baserga

Amy Baserga ging ihr Rennen in Runde eins zunächst kontrolliert an. Nachdem sie beim ersten Schießen alle fünf Scheiben abgeräumt hatte, schaltete sie indes einen Gang nach oben und markierte Laufbestzeit in Runde zwei. Vor dem Stehendanschlag nahm sie sich die nötige Zeit, behielt die Nerven und stellte die fünf Scheiben abermals auf Schwarz. Nach einer weiteren schnellsten Runde im Schlussdurchgang gewann sie so ihre erste Goldmedaille bei den Juniorinnen. Hinter ihr landete die Italienerin Rebecca Passler auf dem Silbermedaillenrang. Am Schießstand ging sie wie gewohnt schnell zu Werke und verbuchte die kürzesten Schießzeiten im gesamten Feld. Doch auch in der Loipe war sie schnell und stabil unterwegs. Damit konnte sie zeigen, dass sie den Übergang von der Jugend-Kategorie zu den Juniorinnen gut gemeistert hat. Im Vorjahr hatte sie bei der Nachwuchs-WM in Lenzerheide die Silbermedaille im Einzelrennen der Jugend gewonnen. Die Drittplatzierte Juni Arnekleiv begann schnell und lag nach dem Liegendanschlag hinter der russischen Starterin Anastasia Goreeva zwischenzeitlich auf Position zwei. Trotz eines Schießfehlers im Stehendanschlag blieb sie im Ziel vor der frischgebackenen Weltmeisterin im Einzel, Camille Bened aus Frankreich, die ebenfalls eine Strafrunde absolvieren musste. Bened kam letztlich eine langsame erste Runde teuer zu stehen, in der sie lediglich auf Position 27 und bereits 37 Sekunden hinter der Norwegerin lag. Mit 31,3 Sekunden Rückstand blieb für die Französin diesmal nur der vierte Rang. Dahinter platzierten sich Lea Maier aus der Schweiz (36,3 Sekunden Rückstand) und Goreeva, die trotz dreier Fehler nur 48,9 Sekunden hinter der Siegerin lag.

"Das fühlt sich großartig an. Ich möchte diese Goldmedaille meinem Freund widmen", sagte Baserga.

Foto: IBU/Bjorn Reichert

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