Für Hettich-Walz waren die ersten Rennen seit fast 18 Monaten enorm erfolgreich: Sie schaffte einen Doppelsieg in Einzel und Sprint gefolgt von einem zweiten Platz in der Verfolgung. Preuss punktete mit 20 Treffern im Verfolger, nachdem sie es mit zwei Strafrunden im Sprint nichts aufs Treppchen geschafft hatte. Bei den Männern demonstrierte Strelow die größte Konstanz und schaffte es an allen drei Tagen aufs Podest, gekrönt vom Verfolgungssieg mit starken 19 Treffern.
Hinter dieser Gruppe blieben Vanessa Voigt und Selina Grotian beide im Sprint fehlerfrei, ein gutes Vorzeichen für die bevorstehende Saison. Bei den Männern gewann Roman Rees Gold im Sprint, für ihn ein wichtiger Schritt zurück Richtung Weltcup, nachdem er fast die gesamte letzte Saison im IBU Cup verbracht hatte.
Den Auftakt am Wochenende der Deutschen Meisterschaften machten die Kurz-Einzel mit einer leichten Regeländerung: Statt 45 Strafsekunden pro Fehler wurden Strafrunden gelaufen. Philipp Horn kämpfte sich trotz Starkregen und vier Strafrunden wieder nach vorn und gewann Gold über die 15 km der Männer in 37:21. Lucas Fratzscher wurde mit ebenfalls vier Fehlern Zweiter und gewann mit 27,3 Sekunden Rückstand Silber. Strelow, der in der Vorwoche beim City Biathlon Dresden schon Dritter geworden war, sicherte sich den letzten Podestplatz und Bronze mit zwei Fehlern und 29,5 Sekunden Rückstand.
Bis zum 12,5 km Rennen der Frauen hatte der Himmel aufgeklart und die Sonne schien wieder. Die Rückkehr der Gesamtsiegerin im IBU Cup Preuss wurde mit Spannung erwartet. Preuss war in Bestform und patzte nur einmal im zweiten Liegendschießen, doch reichte das nicht für den Sieg. Hettich-Walz, zurück aus der Elternzeit, zog am Schießstand mit der Mannschaftskameradin gleich und lief ihr davon zu Gold in 34:24,7, sodass Preuss sich mit Silber begnügen musste. Die zweite Rückkehrerin Voigt holte mit fehlerfreiem Schießen in 1:43,2 Bronze.
Hettich-Walz demonstrierte mit fehlerfreiem Schießen im 7,5 km Sprint der Frauen am Samstag, dass ihr Einzelsieg kein Ausreißer gewesen war und holte Gold in 21:07. Auch Selina Grotian mit Silber und die 21-jährige Charlotte Gallbronner mit Bronze blieben ohne Fehler, kamen aber mit 20,6 und 37,1 Sekunden Rückstand ins Ziel. Die Top vier blieben alle ohne Fehler, sodass Preuss mit zwei Stehendfehlern und 57,7 Sekunden Rückstand zurückfiel auf Platz sechs.
Im 10 km Sprint der Männer war das Lauftempo entscheidend. Die Top drei schossen alle je einen Fehler, und so ging die Goldmedaille an Roman Rees in 23:35,8 mit 1,2 Sekunden Vorsprung auf Philipp Nawrath und 6,7 Sekunden vor Justus Strelow.
Am Sonntag begeisterte Weltcup-Gesamtsiegerin Preuss die Massen mit der Treffsicherheit, für die sie bekannt ist. Mit 20 Treffern und über 30 Sekunden Vorsprung auf Hettich-Walz, die gleich viermal patzte, gewann sie Gold in der 10 km Verfolgung der Frauen. Selina Kastl, die bei der IBU Sommerbiathlon-WM 2021 die Junioren-Titel im Supersprint und der Verfolgung geholt hatte, gewann mit Startnummer acht Bronze.
Nach Bronzemedaillen an den zwei Vortagen schob sich Strelow im 12,5 km Verfolger der Männer auf den Gold-Rang vor. Strelow verschoss nur einmal im letzten Stehendschießen und lief zum Sieg in 30:02,8 vor Fratzscher mit zwei Fehlern und 12,9 Sekunden Rückstand. Nawrath holte mit drei Fehlern aus den Stehendschießen Bronze mit 44,4 Sekunden Rückstand.
Fotos: IBU/Harald Deubert