Das finnische Duo Suvi Minkkinen und Tero Seppala schockten die Favoritenteams, triumphierten in der Single-Mixed-Staffel in Oberhof und holten somit den ersten Weltcup-Staffelsieg für Finnland. Die fünf Nachlader der beiden und Minkkinens 10/10 auf der Schlussrunde waren die Schlüssel zum Sieg, obwohl sie beim letzten Wechsel noch 12,9 Sekunden hinter den Erstplatzierten gelegen hatten.
Beide waren überglücklich über ihre historische Leistung. Es war außerdem der erste Weltcupsieg für Finnland seit Kaisa Mäkäräinens Massenstart-Triumph in Oberhof fünf Jahre zuvor. Seppala sagte dazu: „Ich bin so glücklich, ich finde gar keine Worte. Ich habe über 200 Biathlonrennen bestritten und stehe nun zum ersten Mal auf dem Treppchen…“ Minkkinen fügte hinzu: „Es ist fantastisch, als Erste über die Ziellinie zu fahren.“
Tarjei Boe schockierte die Biathlonwelt kurz nach seinem Sieg im Sprint von Antholz inklusive einer Schnellfeuereinlage beim Stehendschießen, als er seinen Rücktritt verkündete. Damit endete die „Boe-Ära“. Wenige Minuten nach seinem 15. Karrieresieg gab der 36-Jährige seinen Rücktritt bekannt. Sein jüngerer Bruder hatte eine Woche zuvor verkündet, die Skier an den Nagel zu hängen.
Der Weltcupgesamtsieger von 2011 kämpfte mit seinen Emotionen und mit den Tränen, als er seine Entscheidung erklärte: „Ich habe dem norwegischen Fernsehen vor fünf Minuten gesagt, dass dies meine letzte Saison ist. Das ist der Grund (für die Tränen). Ich habe meinen allerersten Weltcupsieg hier in Antholz gefeiert und zu mir selbst gesagt: ‚Wenn ich noch einmal, werde ich es verkünden, denn ich möchte…diese Erinnerung haben.“
Jeder – ob Athlet oder Fan – wird sich für immer an den Massenstart der Damen 2025 in Oslo erinnern. Franziska Preuss aus Deutschland hatte das Gelbe Trikot am Vortag an Lou Jeanmonnot abgeben müssen und feierte nun ein strahlendes Comeback. Preuss und Jeanmonnot lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur letzten Kurve ins Stadion hinein. Die französische Starathletin stürzte überraschend, sodass Preuss davonziehen und sich den Tagessieg sowie den Weltcupgesamtsieg holen konnte.
Preuss wurde von Gefühlen überwältigt und suchte nach diesem seltsamen Zieleinlauf nach Worten. „Im Moment ist es sehr emotional. Ich bin mental fertig. Es ist ein seltsames Gefühl. Es war nicht das Ende, das wir alle wollten. Aber es war ein spannendes Rennen. Wir waren beide zusammen auf der Schlussrunde, das war verrückt. Es ist schwer zu erklären."
Vor wenigen Wochen bewies die Verfolgung der Damen in Östersund wieder einmal, dass im Biathlon alles möglich ist. Lisa Theresa Hauser traf alle 20 Scheiben, während die Trägerin des Gelben Trikots und Erste in der Verfolgung, Suvi Minkkinen, in die Strafrunde musste. Hauser ging 12 Sekunden hinter der Finnin auf die Strecke, flog über die Schlussrunde und überholte Minkkinen auf den letzten Metern. Hauser feierte so ihren ersten Sieg seit dem Massenstart in Annecy Le Grand Bornand vor knapp drei Jahren.
Die 32-jährige Hauser sagte: „Das letzte Jahr war etwas schwierig für mich. Ich konnte Einzelsiege in allen Wettkampfarten feiern, nur nicht in der Verfolgung. Eins meiner großen Karriereziele war daher ein Verfolgungssieg. Und heute ist es passiert… Es war fast ein perfektes Rennen für mich. Ich bin so froh. Ich kann es gar nicht glauben!“
Die Verfolgung der Herren 2025 in Annecy Le Grand Bornand ist in die Annalen eingegangen. Vetle Sjaastad Christiansen überquerte die Ziellinie als erster von sechs Athleten innerhalb von 8,8 Sekunden. Es war der engste Zielsprint mit einer ganzen Gruppe unter zehn Sekunden. Insgesamt kamen vier Norweger unter die Top 5. Christiansen folgte Johannes Dale-Skjevdal auf Rang zwei. Johan Olav Botn wurde Vierter und Sivert Guttorm Bakken belegte beim letzten Sprintrennen vor seinem frühzeitigen Tod mit fehlerfreiem Schießen Rang fünf. Nur der Drittplatzierte Emilien Jacquelin und der Sechstplatzierte Sebastian Samuelsson erkämpften sich einen Platz in der norwegischen Parade.
Christiansen nannte seinen Sieg „ein perfektes Rennen. Ich bin es langsam angegangen… Ich bin ein bisschen schwer für diese weichen Bedingungen. Nach dem letzten Schießen lag ich fünf, sechs Sekunden hinter Emilien. Ich hatte eine harte Schlussrunde vor mir und musste auch gegen Dale-Skjevdal kämpfen, der bei diesen Bedingungen ein Meister der letzten Runde ist. Ich habe mehr aus mir herausgeholt, als ich für möglich gehalten habe…“ Und nun steht es in den Geschichtsbüchern.
Fotos: IBU/Chrisian Manzoni, Yevenko, Nordic Focus