Saison 24/25 beginnt mit Staffeln: Ist Norwegen zu stoppen?

Die BMW-IBU-Weltcup-Saison 2024/25 wird an diesem Wochenende mit den Staffeln eröffnet. Am Sonntagabend könnten die vier Podeste wenig überraschend so besetzt sein wie in der letzten Saison – mit lächelnden norwegischen Teams.

Der Zeitplan (alle Zeiten MEZ):

Samstag: 13:15 Uhr Single-Mixed-Staffel; 15:45 Uhr Mixed-Staffel

Sonntag: 13:45 Uhr Männer-Staffel; 17:25 Uhr Frauen-Staffel

Sollten die Norweger straucheln, werden ihre größten Konkurrenten Frankreich, Schweden und Deutschland zuschlagen.

Achter Weltcup-Staffelsieg der Männer für Norwegen?

Wenn es keine Krankheits- oder Verletzungswelle gibt, werden die norwegischen Männer ihren achten Weltcup-Staffelsieg in Folge einfahren. In der vergangenen Saison waren die Norweger bei Weltcups ungeschlagen und mussten nur einmal Federn lassen. Schweden schnappte Norwegen die Goldmedaille bei der IBU-Weltmeisterschaft weg, als Vetle Sjåstad Christiansen am Schießstand völlig versagte. Ihr gesamter A-Kader ist wieder dabei. Auch wenn die Bø-Brüder vor zwei Wochen in Sjusjøen nicht in Topform waren, sind und bleiben sie der Schlüssel zum Sieg. Sie bieten dem sonst so unerschütterlichen Christiansen einen konstanten Rahmen. Wenn dann noch Sturla Holm Lægreid dazukommt, ist der erste Saisonsieg perfekt. Beständigkeit ist der Schlüssel für Norwegen, mit einem einzigen Vorbehalt: Die einzigen Strafen (und die einzige Niederlage) gab es in Nove Mesto.

Deutschland stand in der vergangenen Saison mit seinem soliden, aber weniger stark besetzten Team regelmäßig auf dem Podest. Trotz Benedikt Dolls Rücktritt ist das deutsche Team mit dem treffsicheren Justus Strelow, dem beständigen Johannes Kühn, Philipp Nawrath und möglicherweise Philipp Horn wieder bereit für Podestplätze. Ita

Italien, Dritter in der Staffelwertung, bekommt Rückenwind von Rückkehrer Lukas Hofer und will mit jungen Talenten wie Tommy Giacomel seine drei Podestplätze der letzten Saison verbessern. Diese Gruppe musste oft nachladen, schoss aber immer schnell. In dieser Woche und in der gesamten vorolympischen Saison wird es darauf ankommen, weniger Fehler zu machen.

Wild Cards

Frankreich mit den Talenten Quentin Fillon Maillet, Emilien Jacquelin und Eric Perrot an der Spitze startet als Wild Card ins Rennen. Mit endlosen Strafrunden blieb diese Gruppe in der letzten Saison hinter den Erwartungen zurück, aber mit Fabien Claude hat sie sich in Sjusjøen wacker gegen die norwegischen Massen geschlagen. Null Fehler, und Les Blues werden den Norwegern auf den Fersen sein.

Und nicht zu vergessen Schweden, Weltmeister und Olympiasieger 2018: Sebastian Samuelsson, Martin Ponsiluoma und Jesper Nelin müssen einfach nur sie selbst sein, um diese Woche im Rennen zu sein.

Tandrevold führt norwegische Frauen an

Die norwegischen Frauen haben ihren ersten Weltcup-Staffel-Titel seit 2020 gewonnen; anders als bei den Männern saßen ihnen jedoch Schweden und IBU-Weltmeister Frankreich im Nacken. Norwegen ist auf Ingrid Landmark Tandrevolds und Karoline Offigstad Knottens Stabilität angewiesen. Bei seinen drei Siegen in der letzten Saison war das Team sehr gut und brauchte kaum Nachlader, doch als es Strafen kassierte, hatte das zwei zehnte Plätze zur Folge. Tandrevold dominierte in Sjusjøen; sowohl Knotten als auch Maren Kirkeeide waren im Massenstart exzellent, und wenn diese Woche noch eine fitte Norwegerin dazukommt, sieht das solide aus. Das norwegische Quartett wird in dieser Saison noch besser sein, vor allem wegen Tandrevolds vielversprechendem Start in Sjusjøen.

Frankreichs unübertroffenes Talent

Das Team, das Norwegen schlagen könnte, ist das fast übermächtige Frankreich, dessen Talent mit Lou Jeanmonnot, Justine Braisaz-Bouchet, Julia Simon und höchstwahrscheinlich IBU-Cup-Gesamtsiegerin Oceane Michelon oder Sophie Chauveau an vierter Stelle unübertroffen ist. Trotz einer Strafe schlugen sie Schweden in Nove Mesto um 38 Sekunden. Die Biathlon-Kristallkugel sagt, dass Frankreich die Frauenstaffel dominieren wird.

Schweden ist mit den Öberg-Schwestern und Anna Magnusson der Spielverderber. Linn Gestblom (geborene Persson) setzt die Saison aus, um sich von einer Schulteroperation zu erholen, wodurch ein Platz für Anna-Karin Heidjenberg oder Sara Andersson frei wird. Elvira ist eine Bulldogge auf der Strecke, Magnusson ein Ass am Schießstand und Hanna eine beständige, zuverlässige Schlussläuferin. Die Schwedinnen sind das einzige Team, der in der vergangenen Saison in allen sechs Wettkämpfen auf dem Podest stand.

Von dieser Gruppe abgesehen sollte man Italien und Deutschland im Auge behalten. Die IBU-Weltmeisterinnen von 2023 haben Lisa Vittozzi als Schlussläuferin (nicht in Kontiolahti), und Dorothea Wierer ist auch wieder am Start. Die Deutschen sind immer gut, vor allem mit Franziska Preuss und der Scharfschützin Vanessa Voigt, und trumpfen mit jungen Talenten wie Selina Grotian auf.

Es ist davon auszugehen, dass die Frauenstaffeln in dieser Woche und während der gesamten Saison heiß umkämpft sein werden.

Mixed-Staffeln an Norwegen

Norwegens Stärke trat in der vergangenen Saison in den Mixed-Staffeln am meisten hervor. Sie haben zwar nur zweimal gewonnen, standen aber bei allen sechs Weltcups und der IBU-Weltmeisterschaft auf dem Podest – eine beneidenswerte Bilanz. Sie haben mehr hochkarätige Männer als nötig, Tandrevold und Knotten führen die Frauen an, und Kirkeeide und Juni Arnekleiv sind solide Optionen. Die Norweger scheinen bereit zu sein, ihre kleine Kristallkugel zu verteidigen, wenn die Single-Mixed-Staffel morgen die Saison einläutet.

Frankreich hat in Nove Mesto beide Mixed-Staffeln gewonnen und kann dabei auf viele Talente zurückgreifen – man denke nur an Perrot, Fillon Maillet und Jacquelin im Team mit Simon, Jeanmonnot und Braisaz Bouchet. Mit ihren skandinavischen Konkurrenten wird es wahrscheinlich zu einem spannenden Duell kommen. Schweden hat in der letzten Saison einen Sieg und zwei zweite Plätze errungen; Samuelsson, Ponsiluoma, Nelin, die Öberg-Schwestern und Magnusson sind der Schlüssel zum Erfolg in der Mixed-Staffel. Deutschland ist wieder die Wild Card. Man denke an Strelow und Voigt, die bei ihrem brillanten, rekordverdächtigen Sieg über Christiansen und Tandrevold im Antholzer Single-Mixed nur eine Strafe kassierten und eine Meisterleistung zeigten.

Auch wenn es schon oft gesagt wurde: Norwegen wird in den vier Staffeln beim Saisonauftakt dieses Wochenende und während der gesamten Saison höchstwahrscheinlich schwer zu schlagen sein. Es mag nicht perfekt sein, aber bis zum Gegenbeweis bleiben Frankreich, Schweden und Deutschland Herausforderer.

Fotos: IBU/Christian Manzoni, Nordic Focus

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